Das schöne Wetter spielte mit und die Saison
2020 neigt
sich so langsam dem Ende entgegen. Ja, ich gebe es zu ... "Red Dragon"
habe ich mit einem Saisonkennzeichen 03/10 versehen. Er hatte nichts
dagegen und mir bleibt somit die in den Wintermonaten sehr aufwändige
und zeitraubenden Reinigung und Pflege meiner Goldwing erspart.
Das erste Ziel meiner heutigen Touristen-
und Kulturtour ist ein kleiner
Ort zwischen Apfeltrach und Köngetried. Der Ortsname Katzbrui sagt euch
wahrscheinlich nicht sehr viel ... aber wie ihr mein Faible für das
Allgäu kennt ... genau ... Katzbrui liegt zwischen Mindelheim und Markt
Rettenbach in Richtung Süden. Die 1661 erbaute Mühle war zu dieser Zeit
Öl- und Kornmühle. Sie liegt sehr idyllisch abseits etwas versteckt in
einem Wald und nur schwer zu finden. Hat man jedoch den Wegweiser
entdeckt, gelangt man auf einem schmalen asphaltierten Weg Hügel abwärts
zu einen großen Parkplatz. Zu Fuß dann über eine kleine Brücke und man
fühlt sich wie in einer anderen Welt.
Eine Bilderbuchidylle die sich auch in dem
Märchenfilm „Hans im Glück“ von 1949 wiederfindet. Die Schongerfilm-Produktion suchte sich nämlich die Katzbrui-Mühle als
Drehort für den Kinofilm aus, der am 18.12.1949 in die deutschen Kinos
kam.
Heute ist die Katzbrui-Mühle Ausflugsziel aber der Zahn der Zeit nagt
schon gewaltig.
Direkt daneben die kleine Kapelle ... die Fenster
erscheinen wie aus einer verwunschenen und vergessenen Zeit.
Nach diesem kurzen Ausflug in
die Vergangenheit fuhr ich weiter und erreichte nach wenigen Kilometern eine
Gegend, die ich schon öfters aufgesucht und in schöner Erinnerung habe. Mein
Ziel liegt etwas versteckt hinter einem Wäldchen wie das Panoramabild am Anfang
dieser Schilderung zeigt. In Lauchdorf führt ein asphaltierter Weg über
Felder durch den Wald bergauf und direkt zum Hartenthaler Hof, meinem
Mittagsziel.
Der Hartenthaler Hof ist über die Grenzen bekannt für seine
hausgemachten „Riesen-Windbeutel“ und auch die gigantische
Windbeuteltorte. Mit etwas Glück ist Fön oder zumindest klare Sicht und
dann hat der Besucher von der Terrasse aus einen herrlichen Blick über
das gesamte Alpenpanorama.
"Etwas für Leib und Seele"
Der Cappuccino und der Riesen-Windbeutel gefüllt
mir Sahne, Kirschen und Vanilleeis ist für den Leib und die Holzliegen
sowie eine überdimensionale und hohe Sitzbank ist für die Möglichkeit
die Seele und auch die Beine baumeln zu lassen.
Nach diesem kulinarischen Ausflug trudelte ich mit "Red
Dragon" wieder den Waldweg hinunter und erreichte an Störchen vorbei nach kurzer
Zeit die Altstadt in Mindelheim.
Als Nachtisch kann man in der zwischen Oberen und Unteren Tor gelegenen Altstadt
Mindelheims auch etwas Kultur genießen. Der Zugang in die Altstadt ist das Obere
Tor von 1337. Gleich nach dem Tor links steht der 34 m hohe Gefängnisturm. Nach
wenigen Metern erreicht man den Marktplatz mit Marienbrunnen und das Rathaus mit
der Statue von Georg von Frundsberg.
Aus der Altstadt hinaus geht es durch das Untere Tor welches 1263 erstmals
erwähnt wurde. Früher nannte man das Tor auch Klostertor oder Schnäbelinstor. Durch
das Tor und auf der Frundsbergstraße 1,5 km den Georgsberg hinauf und man hat
den nächsten Punkt meiner Tour erreicht.
Die Mindelburg!
Das Burggelände ist öffentlich zugänglich und empfiehlt sich auch für größere
Gruppen für eine Rast. Großer Parkplatz und eine Burggaststätte sind vorhanden.
Der Burgturm, das Gelände und die Kapelle mit der Statue von Gräfin Anna von
Londron können besichtigt werden.
Es nahte die Kaffeezeit zuhause und so schwang ich auf kurvenreicher und
verkehrsarmer Strecke über Kirchhaslach und Babenhausen mit meiner Goldwing die
letzten 50 km wieder zurück.
Ja, es ist Herbst ... und eine schöne Tour ging zuende.
"Red Dragon" lief wie am Schnürchen ...
In diesem Sinne, immer schön oben und gesund
bleiben!