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14. - 15. Juni 2011   Tour durch den Harz und die Röhn auf dem Weg nach Steyr/Österreich

Günter, Horst und ich waren zu dieser Zeit auf unserer "Männertour" und hatten die erste Etappe mit Nordfriesland und Abstecher nach Dänemark erfolgreich und ohne Zwischenfälle an diesem Pfingstwochenende hinter uns gebracht. Die nächste unserer drei Etappen, auf dem Weg zum Bikertreffen der IPA Steyr/Oberösterreich, war eine Tour durch den Harz und die Rhön. Wir starteten also nach einem ausgezeichneten Frühstück von unserer Pension "Wester-Ohrstedter-Stern" ...

... am Di., 14.06.11

in südlicher Richtung zunächst nach Hamburg. Ohne Probleme und Stau passieren wir den 3,1 km langen Elbtunnel und setzen unsere Fahrt über Hannover in den Harz fort.

Abhängig vom Wetter wollten wir erst auf der Strecke entscheiden, ob wir den Harz durchqueren oder ihn nur im Vorbeiflug in Richtung Süden von der Autobahn aus betrachten. Schönes Wetter heißt Unterkunft suchen und im Harz (ca. 400 km) übernachten. Regenwetter bedeutet gleich durchfahren bis in die Rhön (ca. 650 km) und zu unserem fest gebuchten (klingt gut !) Übernachtungsziel bei Georg und Bruni in Bad Königshofen. Sie hatten uns eingeladen und Quartier (All inclusive !) auf dem Weg nach Österreich angeboten.

Um die Mittagszeit entschieden wir uns für den Harz !

In Vorbereitung auf diese Tour hatten wir natürlich ein Liste von in Frage kommenden Harzunterkünften erstellt. Gleich unsere erste Anfrage beim Gästehaus "Petra" in Altenau war positiv ! Sie: Ja, wir haben drei Einzelzimmer ! Ich: Ja, wir sind in 2 Stunden da !

Über Bad Grund erreichen wir den Oberharz und tauchen in ein von Fichtenwäldern, Hügeln und geschwungenen Kurven geprägte Bergwelt des Mittelgebirges ein.

Wir bezogen sogleich unser Quartier "dort wo der Pfeffer wächst" ... soll heißen in der Berg- und Kurstadt Altenau. Dort befindet sich auch Europas größter Kräuterpark (manche sagen sogar weltgrößter seiner Art) mit Gewürzgalerie ... deshalb Pfeffer usw.

Am frühen Nachmittag brachen wir zur Harzrunde auf. Unserer erstes Ziel war natürlich der Hexentanzplatz bei Thale. Nach dem Brocken das bekannteste Ausflugsziel im Harz. Wir fuhren über Braunlage und Friedrichsbrunn von Süden her in Richtung Thale. Der ausgeschilderte Zufahrtweg schlängelte sich hoch bis zum gebührenpflichtigen Parkplatz (Krad 1,- €) am Hexentanzplatz.

Der mit großen Findlingen eingesäumte Platz soll ein altsächsischer Kultort sein. Zur Verehrung der sogenannten Hagedisen (Wald und Berggöttinnen) wurden vor allem in der Nacht zum 01. Mai Feste abgehalten. Der Kult wurde dann verboten und so wurde der Ort durch die Zuwanderung von christlichen Franken zum Hexentanzplatz. Zur Kontrolle des Verbotes wurde der Platz von fränkischen Soldaten bewacht ... und die wurden dann von als Hexen verkleideten und auf Besen anreitenden Sachsen verjagt. Was es nicht alles gibt !

Wir stärkten uns mit einer Original Rostbratwurst (1,80 €) bevor wir am Aussichtpunkt über Felsen weit über das nördliche Harzvorland hinein blicken konnten. Unsere Mädels hätten wieder gesagt: ..."nicht so weit vor !!"

Auf dem Gelände selbst befinden sich auch noch der Alpine-Coaster "Harzbob", ein Tierpark, eine 1901 gebaute Walpurgishalle mit Museum mit Gemälden zur Walpurgisnacht und ein altgermanischer "Opferstein" sowie ein Amphitheater.

Im Rahmen unserer "Kreuz- und Quer-Route" näherten wir uns dem "Brocken". Unser Interesse galt aber nicht dem Aufstieg, sondern mehr der Harzer Schmalspurbahn, der "Brockenbahn". Wir hatten unglaubliches Glück, als genau diese Bahn bei "Drei Annen Hohne" im Nationalpark Hochharz vor uns vorbeifuhr (s. Bild unten) ... und im dortigen Bahnhof eine weitere Lok mit lautem Getöse in Richtung Wernigerode abdampfte.

 

Auf der Weiterfahrt über Thale und Blankenburg machten wir Rast in Wernigerode, der "Bunten Stadt im Harz". Wir schlenderten durch die "Breite Straße", der Fußgängerzone mit prachtvollen Fachwerkhäusern in der Altstadt; vor allem wird das "Krummelsche Haus" mit seiner komplett aus geschnitztem Fachwerk und Holzverkleidungen bestehenden Fassade, bewundert.

Wir setzten uns an den, die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft symbolisierende Brunnen am Nicolaiplatz in der Altstadt und gönnten uns bei strahlendem Sonnenschein eine Portion Eis !

Auf dem Rückweg zu unseren geparkten Bikes trafen wir noch auf einen ebenso strahlenden "Eiermann aus Südafrika", gehüllt in Deutschlandfahnen und einen 2-Meter hohen "Eierhut" auf dem Kopf. Ein lustiger Geselle !

Mit einem letzten Blick auf Schloss Wernigerode ...

... machen wir uns auf den Heimweg nach Altenau. Wir überquerten  im Eckertal die Grenze von Sachsen-Anhalt nach Niedersachsen und fuhren über Bad Harzburg zurück zu unserer Privatpension Petra.

Den Abend verbrachten wir auf Empfehlung in der Sauna-Therme "Heißer Brocken" und ließen diese 170-km-Harzrunde noch einmal Revue passieren. Bei dieser Revue erinnerte ich mich an einige Vespa-Fahrer die durch den Harz düsten. Waren das etwa die bekannten "Harzer Roller"?  Ich hatte sie geruchsmäßig anders in Erinnerung !

Mit einem guten Essen und dem einen oder anderen Bierchen beschlossen wir diesen Tourentag.

Mi., 15.06.11

Nach einem guten Frühstück mit tollem Ausblick bestiegen wir wieder unsere Goldwings und BMW. Die vielen S-Kurven lachten uns zu, als wir sie auf dem Weg in Richtung Süden quer durch den Harz durchfuhren.

Landschaftlich reizvoll und viel zu schnell waren wir schon in Herzberg a. Harz angekommen. In Nord-Süd-Richtung ist der Harz nämlich ziemlich schmal; gerade mal gute 40 km !

Auf der Deutschen Ferienroute Alpen-Ostsee  fuhren wir weiter über Duderstadt und das Ohmgebirge in Richtung Mühlhausen.

Über das schöne Werratal ließen wir uns nun bis nach Eisenach treiben. Kurz vor Eisenach dann unsere wohlverdiente Pause mit Blick auf die Wartburg.

... und wenn wir schon mal da waren ... fuhren wir auch auf der Wartburgallee bis fast zur Wartburg hoch. Ganz hoch kommt man nämlich doch nicht ... Parkplatz und doch noch laufen ! Jeder blickte jedem in die Augen ... und wir beschlossen, es gut sein zu lassen !

An der seit 1900 bestehenden Eselstation mit Susi, Lotte, Cornelius, Bärbel und wie die Esel sonst noch heißen, vorbei, verließen wir Eisenach und fanden uns auf der "Klassikerstraße" (B19) wieder. Immer schön an der Werra entlang landeten wir schließlich zur Mittagsrast ...

... in der 1100 Jahre alten Fachwerkstadt Wasungen. Und wie es so kommen musste, hatten wir den richtigen Riecher. In der historischen Metzgerei (seit 1875) fand Günter gefallen an einem "Diätbauch mit Rosenkohl und Salzkartoffeln" für 3,80 €. An den Preisen merkte man, dass wir in Thüringen waren. Zivile Bikerpreise eben ! So gab es für mich auch zwei heiße Leberkäsesemmeln für sage und schreibe 1,19 € (für beide). Weiteres Angebot: Schnitzelbrötchen mit Kaffee für 2,50 € oder auch einen Blutkuchen!

Über Meiningen weiter südwärts waren wir dann auch ziemlich schnell in der Rhön. Hügelig, weite Täler und vor allem gute Straßen bestimmen das Mittelgebirge zwischen Thüringen, Hessen und Bayern. So näherten wir uns über Römhild genau zur Kaffeezeit unserem Tagesziel ...

... Gabolshausen bei Bad Königshofen im Grabfeld. Mit einem kleinen Andenken und einer Rose bedankten wir uns bei Bruni für die Bestätigung unserer "Buchung"!

Ich darf es deshalb hier noch einmal herausstellen: "Die Gastfreundschaft in Unterfranken wiederholt zu erleben, ist ein Genuß!"

"Marlies allein zuhaus?" und wir auf Männertour ... kam nicht in Frage. Als wir nach Husum starteten, packte Marlies Koffer, Mama und die Gelegenheit, zu ihrer Schwester Bruni zu fahren.

Bei unserer pünktlichen Ankunft um 15.00 Uhr erwartete uns Marlies bereits mit einem kühlen Lederbier. Wir mussten ja heute nicht mehr fahren.

Anschließend Kaffee, Kuchen und Sahne ... Urlauberherz, was willst du mehr !

All Inclusive ! Ich hatte ja mein Quartier bei Marlies ! Horst erhielt ein Quartier im Partyraum und Günter fand sich in einem Wohnwagen wieder ... ganz so wie es sich für einen Camper gehört. Wir fühlten uns alle s..wohl und freuten uns,  ...

... als Georg abends den Grill anwarf und uns lauter feine Sachen zubereitete. Ab wann ist so ein Grillgut gar ? Dazu braucht es mehr als nur Fingerspitzengefühl, sondern auch viel Erfahrung! Unser Grillmeister Georg hatte es wieder einmal auf den Punkt getroffen.

                                      

Selbst die von unseren Damen zubereiteten Salate (Nudelsalat und Kartoffelsalat) sowie das Knoblauchbrot waren "well done" !

Es wurde so richtig ein schöner ... längerer Abend !

Heute, am Do., 16.06.11

stiegen wir wieder in unsere Bikerkluft und genossen ein vorzügliches Frühstück, bevor es wieder auf die Piste ging.

Der Abschied fiel uns natürlich schwer ... logisch ... aber ... es half ja nichts ! Wir mussten ... durften bei Sonnenschein noch weiter in den Süden unsere Motorräder bewegen.

Unser heutiges Ziel lag ca. 500 km entfernt und hieß: Steyr in Oberösterreich. Ja, unsere Bikertour war noch nicht zu Ende. Es fehlte noch die dritte Etappe um Deutschland vom nördlichsten bis zum südlichsten Zipfel von Dänemark bis Österreich zu durchqueren.

Ride on ... weiter zum IPA-Bikertreffen nach Steyr / Oberösterreich ! ... doch davon mehr im nächsten Bericht !

Zu den kommentierten Fotos "Harz und Rhön" (79) dieser schönen Bikertour kommt ihr durch einen KLICK auf der rechten Seite -->

 

 

 

In diesem Sinne: Immer schön oben bleiben!

Euer   Hubert "Sunshine"